29.10. - 6.11.2017
29.10.2017
Eine Woche Auszeit vom deutschen Herbst mußte sein, am 29.10. geht es daher durch die Schweiz ins spätsommerliche Como zum Zwischenstopp Richtung Toskana.
Kaum durch den Gotthardtunnel gefahren blinzelt die Sonne ins Auto und die Temperaturen werden zweistellig, Gottseidank Plus!
Der Empfang im Bed and Breakfast Brenna (etwas oberhalb von Como) ist sehr nett, man versucht und schafft es dem „nicht italienisch sprechenden“ über alles zu informieren, das kleine aber sehr schöne Einzelzimmer ist ideal für eine Nacht.
Der nette ältere Herr am Empfang empfiehlt mir das Ristorante Vittoria im Ort, rotatoria (Kreisverkehr) linkse, rotatoria linkse und rotatoria linkse, das sollte ich doch finden, eine echte Empfehlung, auch hier ist der Service sehr nett.
Schon zur Vorspeise geräucherter Pferdeschinken, wo bekommt man das schon, hmmmhhhh.
Zur Hauptspeise einen sehr guten gegrilllten Fischteller, der Hauswein dazu keine Offenbarung aber offen und ehrlich.
30.10.2017
Nach einem sehr guten, nicht nur für italienische Verhältnisse, Frühstück geht es auf den Weg in die Toskana.
Tanken ist angesagt, das kann ja nicht so schwer sein, Heute schon! An die Selbstbedienung, die Bank soll ja nicht leiden....Rüssel raus, Rüssel rein...nix passiert, ausser einem italienischem Wortschwall aus dem Kassenhäuschen....der Herr vom „Service“ von der Nebensäule steckt den Rüssel zurück, murmelt etwas und dann stehe ich noch 1-2 Minuten im wahrsten Sinne des Wortes herum und fahre weiter.
An der nächsten Tanke dann doch zum Service, eine nette Dame zaubert (Abracadabra - ihr Lieblingswort) Diesel in den BMW, wir beide lächeln glücklich.
Der weitere Weg ist nicht sehr spannend und ab der Toskana kommt die Sonne hervor, über Castellina geht es nach Radda, hier ist Einkaufen für die nächsten Tage angesagt, der Alimentari hat bis halb 4 Siesta, daher probiere ich noch 3 Chianti in der zugehörigen Enoteca, die Beratung ist sehr gut und freundlich und die Einrichtung samt Dekoration sehr schön, 2 Chianti’s und neues Olivenöl erstanden.
Im Alimentari Käse, Sugo, Brot, Schinken, Mortadella, Pasta und und und besorgt und dann ab nach Lecchi.
Über eine Holperpiste erreiche ich Montebuoni und werde bereits von einer Dame in bestem Englisch erwartet, das Ferienhaus ist wie beschrieben und liegt ruhig über den Weinbergen.
Das erste Abendessen nach dem Auspacken tut gut, jetzt ist relaxen angesagt.
31.10.2017
In Italien ist kein Feiertag, also muss ich was tun, daher ab nach Lecchi, die „Abkürzung“ ist natürlich nicht markiert, ich stehe vor Elektrozäunen (Muh), versperrten Toren, dann doch die Straße...gehe ich wenigstens nicht lost.
Um die Jahreszeit ist in dem kleinen Ort natürlich nix mehr los, auf dem Rückweg zum „Castello“ (größeres Haus trifft es besser) di Ama, in der Enoteca zwei Weine bei einer blasierten „Beraterin“ probiert zumindest sprach sie hervorragend Englisch.
Anschließend die Sonne und Ruhe auf der Terrasse meines Häuschen genossen,
dann noch ein paar Orte (u.a. Gaiole und Panzano) besucht, in Radda dann ein Auflauf von kleinen Monstern (verkleidete Kinder), Halloween hätte ich in Italien nicht erwartet.
1.11.2017
Endlich, heute habe auch ich frei :-), daher wird gewandert, ich wähle eine Tour aus der App Komoot, das erste Mal und das fern von der Heimat, es geht von Panzano auf einem Rundweg über Greve (hier erstehe in der Casa del‘ Olio nach Verkostung 3 tolle Olivenöle,
die ich auch gleich nach Hause schleppen darf) bergauf-bergab über 12,4 KM, Dank der App kein Verlaufen, Hurrraaa.
Anbei die Beschreibung der Tour:
Zum Dank für den italienischen Wandergott spende ich in einer Enoteca in Panzano 5,- € und bekomme einen Vermentino di Toscana, Wunder über Wunder, beim nächsten Mal versuche ich dann aus Wasser Wein...aber das ist eine andere Geschichte.
Heute Abend bleibt die Küche im Ferienhaus kalt, es geht ins Ristorante Malborghetto in Lecchi, habe viel Gutes darüber gelesen und werde nicht enttäuscht, schon der Empfang der 2 netten jungen Damen passt, dass der Koch mich nicht direkt in den Arm nimmt wundert mich schon, hier fühle ich mich wohl.
Zur Vorspeise Crostini mit Peccorino und Trüffel satt und dann das Bistecca Fiorentina (für eine Person schwierig zu bekommen) ein Trumm von 850 gr auf der Wärmeplatte serviert, rare wie ich es mag, butterzart und so lecker, hier ist Fleisch die Beilage.
Zum Abschluss noch einen feinen Limoncello und ich bin glücklich.
2.11.2017
Heute habe ich mich spontan für einen Besuch von Siena entschieden, den BMW auf einem zentralen Parkplatz „entsorgt“, irgendwie scheinen die Parklücken für Pandas und Cinquecentos gemacht zu sein, nicht nur Riesen-SUV´s sondern auch mein Wagen nutzt deutlich mehr als die Lücke, dickes Ding Dickes....
Danach die Kirche San Domenico besucht und dann wie die meisten durch die wunderschöne Altstadt auf den Piazza del Campo (immer wieder schön) und jetzt auch nicht so überfüllt wie sonst. Einfach nur auf den Hosenboden gesetzt und die Stimmung aufgefangen.
Dann noch in einem Alimentari der Kette Conad direkt am Campo ein paar Leckereien eingekauft und gemütlich durch`s Chianti zurück ins Ferienhäuschen.
3.11.2017
Heute, das Wetter ist etwas trist, also erst mal frühstücken und auf einen Geistesblitz warten.....na gut auf geht´s nach Monteriggione, ein kleines Städtchen umgeben von einer Riesenmauer, dort einen Cappuccino im Stehen für nur 1,50€ und dann noch richtig gut.
Danach nach Colle di Val d‘Elsa, hier ist gerade Markt, leider schüttet es wie aus Kübeln, an diversen Ständen gibt es Brötchen mit Porchetta, es liegen gerollte Riesenschweinebäuche herum, was leichtes für zwischendurch und an einem anderen Stand stehen die Leute an und kaufen tütenweise gegrillte Hähnchen, hier kommt McDonalds wohl nicht an.
Anschließend möchte ich noch den Panomaric View anschauen, da ich den Aufzug nicht finde laufe ich halt hoch, Panorama ist da aber halt grau in grau. Oben angekommen finde ich den Aufzug, na dann fahre ich halt runter und mache mich auf den Heimweg.
4.11.2017
Auch heute hält sich der Bodennebel zäh wie ein altes Kaugummi, egal heute wird noch mal gewandert, nach einem letzten Einkauf in Radda geht es auf die San Sano Runde unweit von Lecchi.
Vor 3 Tagen habe ich Komoot noch so gelobt, ich entscheide mich die Runde mit dem Uhrzeigersinn (damit gegen die Meinung der App) zu laufen, eine gute Entscheidung? Nun, nicht wirklich da die Ansagen, wenn überhaupt nur für die eine, nicht meine, Richtung passen und ich daher öfter als gewünscht auf´s Smartie schauen muss.
Davon abgesehen ist auch diese Route wieder sehr schön, es geht kreuz und quer durch den Wald, auch ein breiterer Bach (der aufgrund des gestrigen Regens wohl mehr Wasser als üblich führt) will gequert werden, meine Entscheidung da kaum Steine zur Querung vorhanden sind ist nicht, ganz, die Richtige, ich versinke komplett mit den Schuhen im Bach, d.h. für den Rest (80%) der Tour habe ich nasse Füße, gute dass es heute nicht heiß ist, ich hätte ja auch schwitzen können.
Aber ein Pfadfinder, das ist solange her (so alt wird kein, nicht mal 3, Schweine) kennt keinen Schmerz und es geht weiter, nach der guten Hälfte hält ein Audi mit freundlichen Italienern auf der Suche nach etwas neben mir, ich biete auf Englisch meine Hilfe an, sofort sind die Fenster oben, ob sie den Teufel in Wanderklamotten gesehen haben…..
Anbei die Beschreibung der Tour:
Am Abend geht es nach Radda ins Ristorante La Botte Di Bacco (Bacchus Mund klingt gut), sehr freundlicher Empfang von den 2 sehr netten Damen mit perfektem Englisch vom Service, im Laufe des Abends kommt auch der Koch vorbei und erkundigt sich nach der Zufriedenheit der Gäste.
Da ich so begeistert war hier die detaillierte Rezension:
http://bit.ly/2yemvXY
5.11.2017
Heute ist der letzte Tag in der Toskana, sie macht mir den Abschied leicht, es schüttet und kübelt den ganzen Tag und ich freue mich auf Darmstadt :-)
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