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Die kulinarische Entwicklung des Stolli…

  • Autorenbild: Stolli
    Stolli
  • vor 2 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Als Kind der frühen 60'er sind kulinarische Höhenflüge nicht gerade etwas was mir in die Wiege gelegt wurde, "man" sagt ja immer, dass in der Kindheit die Grundlagen für den Geschmack gelegt werden, ob das so bei mir war später mehr....


Aus meiner Sicht spannende Dinge zu essen gab es nicht aber das lag natürlich u.a. auch an meiner "Mäkligkeit", Mäklig hätte mein zweiter Vorname sein können...


Morgens möglichst Smacks, also als Alternative zu Kaffee (habe ich als 3-Jähriger bestimmt nicht getrunken) würde ich das heute auch nicht sehen und knusprige Konsistenz, in warmer Milch wird selbst ein Schwein irgendwann weich....


Als ich dann irgendwann bereit war festere Dinge zu mir zu nehmen habe ich alles was auch nur geringste Fettmerkmale hatte weit von mir gewiesen, das in Leberwurst Fett drin sein könnte lag weit unter meiner Vorstellungskraft... 😁


...damit fiel auch Käse unter den Tisch, Fleischwurst oder Zungenwurst (dass da Zunge drin sein könnte...) wurden ordentlich mit Kraft Ketchup (Tomaten sind gesund, Zucker konnte nicht enthalten sein, hat ja nicht süß geschmeckt) überschüttet und in dieser Form hat eh alles gleich geschmeckt...


...Kartoffeln, als Salzkartoffeln, waren bei uns zu Hause sehr beliebt (allerdings nicht bei mir), wir hatten im Keller so eine Kartoffelkiste die, ungelogen, niemals leer wurde. Wie oft stand ich davor und habe gebetet, dass keine Kartoffeln mehr im Haus sind, vergeblich natürlich...


Wegen meiner Fettresistenz haben meine Eltern zu einem Trick gegriffen, einfach vom Kotelett (für mich = FETT) den Knochen abgesäbelt und schon war es ein Schnitzel 🥩


Geliebt habe ich Häckerle, von der Optik her sieht es aus wie, ach ich sag es lieber nicht...🤮


Ab dem 6. Schuljahr gab es in der Gesamtschule ja Mittagessen, irgendwann war es glaube ich von Appetito, wie die bei dem Geschmack auf den Namen gekommen sind bleibt mir ein ewiges Rätsel.


In den folgenden Jahren bis zu meinem Auszug aus dem Elternhaus mit knapp 20 Jahren habe ich zwar alles Mögliche gegessen aber Hochgefühle, Nö!


In meiner ersten Bude habe ich dann angefangen zu kochen, ein paar Rezepte habe ich mir von meiner Mama geben lassen aber da sie nix aufgeschrieben hat waren die Zeit-, Mengen, Gradangaben doch etwas willkürlich...


Beim Metzger um die Ecke wollte ich mir dann meine geliebte Fleischwurst holen, allerdings fiel mir vor 2 jungen Mädels hinter der Theke nur "Kinderwurst" ein, ach war das peinlich, das Lachen habe ich wohl noch bis in meine Wohnung gehört...


Mein erstes Gulasch, natürlich vorgeschnitten, habe ich mir dort auch geben lassen. Das kann ja nicht so schwer sein, also das Fleisch war für die Füße, die Sauce erträglich.

Beim zweiten Versuch war das Fleisch, für mich, göttlich, und die Sauce 🤢

Aber beim dritten Versuch war dann alles soweit OK.


Danach kam die schlimmste Zeit, Imbissstationen waren mein zweites Zuhause, das selbst gekochte war zumindest garantiert vitaminfrei, was man von den Kalorien nicht behaupten konnte und so schnell schafft man es 20 Kilo großzügig am Körper zu verteilen - Also den Abschnitt konnte man kulinarisch so was von in die Tonne kloppen.


Nun gut, Ende der 80'er hieß es abnehmen aber vernünftig. Es wurde nur noch selbst gekocht und selbst mir Vor-Haupt und Nachspeise sind die ersten 5 KG entschwunden.


Da Nachspeisen eh nicht mein Ding sind waren die zweiten 5 KG in Verbindung mit Sport der nächste Schritt, dass das Ganze viel länger als der Aufbau gedauert hat wird niemanden wundern.


Mitten in den 30'ern habe ich die Liebe für Bella Italia gefunden, so gutes Essen und prima nach zu kochen, der Weg zu Wein und Olivenöl gingen Hand in Hand, auch Dank Merum.

Probiert habe ich dann alles und so viel Gutes kennen gelernt.

Auch die Spitzenküche war dabei, ob ein oder zwei Sterne, es war eine Bereicherung aber das Kleinteilige ist dann auf Dauer doch nicht mein Ding.


Viele meiner Vorlieben, Kartoffeln finden sich nur selten als Beilage, findet Ihr in meiner Rubik Home Cooking.


So schließt sich der Kreis, vielleicht ist die kulinarische Entwicklung einfacher wenn man für alles offen ist aber der Weg dahin ist jederzeit möglich.


Und wie ist Eure kulinarische Entwicklung?





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